sprengpunkte.
Eine interaktive Fahndungssimulation



Wer ist Whitehead? Was hat der liebe Gott mit einem Eierkarton zu tun? Und welche Rolle spielt das Witwenwohnheim am Kräherwald?

In einer interaktiven Fahndungssimulation erkunden die Zuschauer einen Kriminalfall. Ausgestattet mit Funkgeräten verfolgen sie in einem bezugsfertigen Bürogebäude auf sechs Stockwerken Spuren und Indizien. Sie recherchieren Hintergrundinformationen an Computerterminals, lassen sich in der Tiefgarage in die Technik der Verkehrskontrolle einweisen und beobachten mit Ferngläsern die Geschehnisse im gegenüberliegenden Haus. Während der dreistündigen Aufführungen begegnen ihnen Personen, Situationen und Indizien aus der Wirklichkeit, aus denen es Spuren zu rekonstruieren gilt.

Die Inszenierung beruht auf wahren Fakten eines Kriminalfalls, der Stuttgart zwischen 1994 und 2002 in Atem gehalten hat. Ein unbekannter Sprengstoff-Attentäter hatte in Telefonzellen selbstgebaute Bomben hinterlegt, die zufällige Passanten schwer verletzten. Trotz eines Erpresserschreibens, in dem der Bombenleger 300.000 Mark, die tägliche Sendung von Nachrichten über Tiere in der Tagesschau forderte und mit der Sprengung des Hauptbahnhofs drohte, tappte die Polizei jahrelang im Dunkeln. Erst ein Fehler des Täters brachte die Ermittler auf die Spur.

Der Abend erforscht, welche Auswirkungen ein Verbrechen auf das Leben der Beteiligten hat. Für Opfer und deren Familie, aber auch Polizisten und Ermittler, geht das Leben nach einer solchen Tat nicht weiter wie zuvor. Wie kann sich dadurch die Sichtweise auf eine Stadt und ihre Menschen verändern? Was erzählen Straftaten über unsere Gesellschaft? Welche Sehnsüchte, Träume und Defizite zeigen sich? Jeder Kriminalfall enthält mehr als nur individuelle Geschichten der Beteiligten. Die Tat und ihre Konsequenzen sind immer auch Indikatoren für den momentanen Status unserer Gesellschaft und die im Alltag verborgenen Strukturen, die ihr zugrundeliegen.

Die Inszenierung beginnt mit einer Busfahrt vom Depot des Staatstheaters zum Spielort. Die Zuschauer werden nach Aufführungsende wieder zum Depot zurückgefahren.

Nach „Die Polizey – Physiognomie der Angst“ am Nationaltheater Mannheim (2005) präsentiert lunatiks • produktion mit sprengpunkte. ein neues Projekt zum Thema „Verbrechen & Gesellschaft“.

Mit Jonas Fürstenau / Christoph Gawenda / Martin Leutgeb / Sebastian Schwab / Ilka Teichmüller Text/Regie Tobias Rausch Bühne Frauke Löffel Kostüme Indra Nauck Musik Gregor Ellwart Dramaturgie Tobias Graf / Frederik Zeugke Video Susanne Heinrich / Markus Müller Programmierung Resul Oktay Eine Koproduktion mit dem Staatstheater Stuttgart Gefördert durch HVB Immobilien AG.

Vergangene Termine

13. Apr 200619:30 Uhrsprengpunkte.Staatstheater Stuttgart / Depot
11. Apr 200619:30 Uhrsprengpunkte.Staatstheater Stuttgart / Depot
26. Mär 200619:30 Uhrsprengpunkte.Staatstheater Stuttgart / Depot
16. Mär 200619:30 Uhrsprengpunkte.Staatstheater Stuttgart / Depot