„PILLEN ist ein guter Abend über die Wirkungen von Substanzen, die einfach nur geschluckt werden und über das ganze ökonomische, wissenschaftliche und ethische Bedingungsgefüge… Regisseurinnen Janette Mickan und Christina Flick schaffen mit ihren Performern – neben Gros noch Elisabeth Hofmann, Juliane Kissner und Christine Rollar – eine besondere Assoziationsmaschine. Sie ist aus dem recherchierten Material erwachsen, emanzipiert sich aber ästhetisch von ihm. Lunatiks ist damit ein Verarbeitungsschritt gelungen, der selten ist im Recherche basierten Theater.“ Tom Mustroph, Neues Deutschland, 01 / 2017
„PILLEN ist eine Reise zu den Befreiungsmomenten, die bestimmte Substanzen gewähren können. Sie ist zugleich eine Reflexion darüber, was Normalzustände sind und warum Menschen mit allen Mitteln, auch den pharmazeutischen, daran arbeiten, diesen Normalzustand möglichst dauerhaft zu erreichen.“ zitty, 12 / 2016
Tabletten verändern Leben. Millionen Kranke wie Gesunde schlucken regelmäßig die kleinen Wundermittel im Hosentaschenformat. lunatiks inszeniert eine Wirkungsgeschichte zwischen Rettung und Rausch. Es geht um medizinische Notwendigkeit ebenso wie um Glücksversprechen in kleinen Dosen.
Vier Performer folgen in komischen und tragischen Episoden der unheimlichen Spur der Wirkmacht von Pillen. Dabei kommen mysteriöse Stimmen zu Wort, vernebeln Fakten mit Fiktion und bald ist zwischen Placebo und Nocebo nicht mehr zu unterscheiden. Was war zuerst: Die Pille oder der Schmerz?
Leichterhand kreiert das Pillen-Ensemble aus Tagebucheinträgen und mündlichen Erzählungen von Tablettenkonsumenten, aus wissenschaftlichen Erkenntnissen und investigativen Vermutungen eine mehrdeutige Geschichte über Selbstermächtigung und Selbstaufgabe. Dabei übernehmen sie immer neue Rollen, verlieren auf tragische Weise ihre Stimme nur um plötzlich aus einem anderen Körper weiterzusprechen. Welche Pillen haben sie geschluckt?
Performance Grégoire Gros / Elisa Hofmann / Juliane Kissner / Christine Rollar Recherche lunatiks Regie/Text Janette Mickan Regie/Choreografie Christina Flick Lichtdesign Jan Fedinger Ausstattung Eike Böttcher Dramaturgie Michael Müller Presse björn & björn Produktionsleitung ehrliche arbeit – freies Kulturbüro Assistenz Julika Bickel Produktion LUNATIKS
Koproduktion Netzwerk Freier Theater NFT (Theaterdiscounter Berlin / Lichthof Theater Hamburg / Theater Rampe Stuttgart / Pathos Theater München / Junges Theater Göttingen / Freies Werkstatttheater Köln) Gefördert durch den Regierenden Bürgermeister von Berlin, Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten / Fonds Darstellende Künste