highQ – Gehirne in Hochgeschwindigkeit



Livia ist elf Jahre und hat das „goldene Reagenzglas“ für besondere Leistungen in Chemie bekommen. Lovis ist zehn Jahre und hat auf seinem Akkordeon ein Lied über Stau im Straßenverkehr komponiert. Beide Kinder haben einen Intelligenztest gemacht und gelten als hochbegabt. Aber – was ist das überhaupt: Intelligenz?

In einer Forschungs-Performance untersuchen sechs Kinder und Jugendliche das Thema „Intelligenz“ anhand ihres eigenen Lebens als Hochbegabte. Sie hinterfragen, was sich eigentlich genau hinter der ominösen „IQ-Wert“ verbirgt. Sie erforschen, wie sich die Diagnose auf ihr Leben auswirkt und welche gesellschaftlichen Voraussetzungen damit verbunden sind. Wie unterscheidet sich das Alltagsleben von kognitiv überdurchschnittlich intelligenten Kindern und Jugendlichen von dem ihrer Altersgenossen? Welche Probleme und Ängste haben sie? Wie erleben sie selbst ihre eigenen Fähigkeiten und Begabungen?

lunatiks produktion macht den Intelligenz-Test und stellt das Konzept „Intelligenz“ auf die Probe. Die Performance führt in ein Reich von Logik-Spielen, ungewöhnlichen Lösungswegen und in ein Universum, in dem sich Gehirne in Lichtgeschwindigkeit bewegen.

Hochbegabung ist nicht einfach eine biologische Tatsache, sondern eine ausgesprochen komplexe soziale Zuschreibung, die häufig von ideologischen Interessen bestimmt wird. In einer wettbewerbsorientierten Gesellschaft werden Begabungen funktional verstanden (für den Wirtschaftsstandort, für die Bildung von Eliten und für den persönlichen Ehrgeiz von Eltern, Erziehern und Trainern). Dabei wird übersehen, daß viele begabte Kinder die üblichen sozialen Muster von Anpassung und Karriere sprengen. Aber wenn man sich auf die Weltsicht der Kinder einläßt, werden viele Selbstverständlichkeiten und Denkschablonen unserer Gesellschaft fragwürdig und das kritische und utopische Potential dieser kindlichen Paralleluniversen sichtbar.

Das Projekt ist Preisträger des Stücke- und Projektwettbewerbs „Eine Jugend in Deutschland“ von Maxim-Gorki-Theater Berlin und schauspielfrankfurt.

Mit Livia Greif / Thanh An Vu / Yasmin Janacek / Lisanne Wiegand / Stein Winiesdorffer Künstl. Leitung Jan Linders / Tobias Rausch / Ilka Rümke Ausstattung Julie Rüter Foto Barbara Kern Musik The Brötchens (Livia / Yasmin / Stein) / Skirt.abel (Steins Band) Grafik Björn Andresen Sound Gregor Ellwart Video-Dokumentation Simon Brückner Das Projekt wurde eingeladen zum „Frankfurter Autorenforum“ 2007 des Kinder- und Jugendtheaterzentrums in der Bundesrepublik sowie zur Tagung „dramaturgy21“ der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt

Vergangene Termine

07. Sep 200820:00 UhrhighQ - Gehirne in HochgeschwindigkeitMousonturm Frankfurt
06. Sep 200820:00 UhrhighQ - Gehirne in HochgeschwindigkeitMousonturm Frankfurt
20. Mai 200820:00 UhrhighQ - Gehirne in HochgeschwindigkeitMaxim-Gorki-Theater Berlin
19. Mai 200820:00 UhrhighQ - Gehirne in HochgeschwindigkeitMaxim-Gorki-Theater Berlin
19. Feb 200820:00 UhrhighQ - Gehirne in HochgeschwindigkeitMaxim-Gorki-Theater Berlin
17. Feb 200820:00 UhrhighQ - Gehirne in HochgeschwindigkeitMaxim-Gorki-Theater Berlin
16. Feb 200820:00 UhrhighQ - Gehirne in HochgeschwindigkeitMaxim-Gorki-Theater Berlin
27. Jan 200816:00 UhrhighQ - Gehirne in Hochgeschwindigkeitschauspiel frankfurt